MARSCH 05
AUF DER ZEITENGRENZE ZWISCHEN VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT

Eine automatische Zukunft, also eine Zukunft ohne gestalterisches Zutun, eine Zufallszukunft, oder eine Art zusätzliche Vergangenheit, oder aus verschiedenen Vergangenheiten zusammengesetzte Zukunft, eine zukünftige Zuständigkeit, ein bestehender Zustand zukünftiger Zufälle, eine lediglich zur Schau gestellte Zukunft für zukünftige Zuschauer, ein zutatenloser, zufälliger, zusätzlicher, zusammengesetzter und zusammengefasster, zubereiteter, zutrittsloser, zukünftiger Zustand... zuwendungslos? Und eine längst vergangene Vergangenheit, mit vergangenen Siegen, vergangenen Helden, vergangenen Taten, vergangenen Reichtümern, vergangenen Sehnsüchten, vergangenen Visionen, vergangenen Freundschaften, vergangenen Katastrophen, vergangenen Errungenschaften, vergangenem Stolz und vergangener Liebe? Dazwischen: ein Spalt Jetzt. Ein Niemandsland der Gegenwart, eine Grenze zwischen zwei unerreichbaren Territorien. Beide unbetretbar, beide unüberwindbar. Eine Grenze, die nicht überschritten werden kann. Weder in die eine, noch in die andere Richtung. Eine reine Grenze, eine pure Grenze. Und doch trotz Ihrer Schönheit tödlich eng, wenn man nicht aufpasst. Eine Grenze, die nur durch Vergrößerung ihre Schrecken verliert und endlich begangen werden kann.