BORDER/LINING
Über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte hinweg haben Grenzen geschützt, getrennt, geschlossen, geriegelt und gehalten. Doch dann eine neue Ordnung, ein politisches Finale, eine militärische Überschätzung und schon tauchen sie in fließenden Gewässern unter oder verschwinden zwischen schnell wachsendem Gras. Und binnen kürzester Zeit wissen die Nachgeborenen nichts mehr von ihrer Brisanz, ihrer Brutalität, ihrer Kompromisslosigkeit, ihrer Konsequenz. Dies gilt für physische Grenzen genauso wie für psychische, für innere wie für äußere, für feste wie für fluide - einzig die Dummheitsgrenze ist so unverrückbar, wie ihre Überschrei?tung üblich scheint.

Auf 10 Grenzen historischer, militärischer, politischer, gesellschaftlicher, sprachlicher, zeitlicher, physikalischer, urbaner, religiöser und ökonomischer Art wird mit herrlichstem Prunk marschiert, spaziert, flaniert, stolziert. Sie werden nicht über-, sondern beschritten, nicht unterlaufen, sondern begangen. 

Eine morbid-anachronistisch-selbstleuchtende Blaskapelle als paramusikalisches Bataillon der Zukunft wandelt auf den verlorenen Grenzen der Vergangenheit.